Normales Thema P4 mit Beleuchtung, so hab ich das gelöst (Gelesen: 8 135 mal)
RalfHa
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P4 mit Beleuchtung, so hab ich das gelöst
24.09.2010 um 21:16:44
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Freunde der gepflegten Abendunterhaltung,

gestern war es endlich soweit: Unser altgedientes T-Sinus 45PA ISDN wurde durch ein P4 ersetzt. Das Telekom-Dinges machte zusehends Probleme, und die neue Fritzbox konnte ja AB und DECT übernehmen, also weg damit.
Doch schon fingen die Probleme an: Das Teledings muss an die Wand! Nun, das habe ich dem T-Sinus schon beigebracht, warum nicht auch dem P4  Schockiert/Erstaunt

Also frisch ans Werk, einen Halter an den Hörer, ein Paar Stützen drunter und ran an die Wand.

Das ging gut bis...

... die Beste aller Ehefrauen nach einem langem Arbeitstag nach Hause kam und mein Werk sah.

"Was ist das?"
"Na das neue Systemtelefon"
"Das sieht ja sch... aus"
"Wie, sch...?"
"Das kann so nicht bleiben!"
"Öhm ja, aber das Sinus ist doch defekt?"
"Dann muss das mindestens weiter runter und weniger weit von der Wand weg"
Gut, ich habe mit den Haltern vielleicht ein ganz klein wenig übertrieben  Cool

"Aber dann wird das Ablesen des Displays schwierig"
"Da erkenne ich ja jetzt schon nix, hat das keine Beleuchtung?"
"Äh, nö, das gibts beim P4 nicht"
Nicht dass wir schon 4 weitere P4 im Einsatz hätten  Augenrollen
"Neee, so kann das nicht bleiben!"

Alle die mit Ehefrau 1.0 oder auch nachfolgenden Versionen gesegnet sind, wissen spätestens jetzt, dass der WAF meiner Lösung nahe 0 war  Ärgerlich

Irgendwie waren plötzlich neue ultra-ördschend Äkschnpoints auf meiner tuduu-Liste  hä?

Also musste eine Beleuchtung her. Wir wissen alle, dass sich gerade DAS eher schwierig darstellt.
Ich habe mir das mal angeschaut und das Display zerlegt. Es ist ohne tiefgreifende Änderung praktisch nicht sinnvoll möglich, das Teil zu beleuchten. Nach einigen Gedenkminuten des Haderns habe ich dann beherzt die Reflektionsfolie am Display entfernt. Von einem zerlegten Notebookdisplay hatte ich noch einen Lichtverteiler und diverse Folien zum Homogenisieren der Lichtverteilung. Da braucht man ein 29x92mm² großes Stück. Fix ausgesägt und hinten an das Display gepflanzt. Display wieder auf die Platine und mal seitlich reingeleuchtet: Ja, das sieht ganz gut aus.
Ein defektes Nintendo DS lite Display spendete 4 ultrahelle SMD Leuchtdioden, die seitlich (schmale Seite, an der langen ist kein Platz) reinleuchten. Im Telefon gibt es mehrere 5V Anschlüsse, dort hole ich den Strom her. Es sind 2 mal 2 LEDs in Reihe und über 120 Ohm an 5V. Macht pro Strang 0,375mA, zusammen gerade mal 0,75mA. Die LEDs sind damit hell genug, seht selbst:
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Wegen des geringen Stromverbrauchs habe ich mir keinen Kopf wegen Abschaltung gemacht, das leuchtet einfach immer.

Noch die Halter für Wand ein wenig geändert, das P4 tiefer gehängt und der Hausfrieden war wieder hergestellt  Zwinkernd

Ralf

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Re: P4 mit Beleuchtung, so hab ich das gelöst
Antwort #1 - 24.09.2010 um 23:41:12
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Hallo,

und vielen Dank für die Idee, ein defektes Display auszuschlachten. Mir hat bisher lediglich die Polarisationsfolie gefehlt, da ich bisher davon ausgegangen bin, dass die direkt auf die Rückseite geklebt werden muss.

Also werde auch ich mal ein defektes Display ausschlachten (eine der diversen 'Streufolien' polarisiert tatsächlich!) und dann berichten bzw. den uralten Fred vorführen:
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Gruss

Zwischenstand 25.9.10: Beim Abziehen der Reflektionsfolie ist die Polarisationsfolie auf dem Glas geblieben - prima. Das Problem ist jetzt ein passender Lichtverteiler mit 2mm Stärke...
« Zuletzt geändert: 25.09.2010 um 22:21:51 von Elektrolurch »  

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Re: P4 mit Beleuchtung, so hab ich das gelöst
Antwort #2 - 06.10.2010 um 12:11:27
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Ich habe fertig und bedanke mich für die Anregung. näheres hier:
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Gruss
  

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Re: P4 mit Beleuchtung, so hab ich das gelöst
Antwort #3 - 15.02.2011 um 21:37:00
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Liebe Freunde der gepflegten Abendunterhaltung,

zunächst einmal ganz herzlichen Dank an RalfHa für die Anregung zur Displaybeleuchtung. Da in meinem Haushalt 7 P4-Telefone vorkommen, hatte ich Gelegenheit etwas mehr über die Hintergrundbeleuchtung von LCD-Displays zu lernen. Davon möchte ich gerne erzählen, damit der Nächste davon profitiert.

Erst nachdem ich ein altes Mac-Portable Display komplett falsch zersägt und verbaut hatte, ist mir aufgefallen, dass die einseitig auf dem Lichtleiter aufgedruckten weißen Punkte nicht gleichmäßig verteilt sind. Diese Punkte streuen das Licht, das im Lichtleiter gefangen ist ins Auge des Betrachters. Sinnvoll ist dann, dass dort, wo das Licht eingekoppelt wird und besonders stark ist, kleinere Punkte aufgedruckt sind als weiter weg, wo das Licht schwächer wird. Und siehe da, genauso sind sie im Originaldisplay angebracht. Gut, dass ich noch ein altes Dell Notebook für den zweiten Versuch hatte. Man braucht also bloß darauf zu achten, auf welcher Seite das Licht eingespeist wurde. Dort werden dann auch die neuen LEDs angebracht.

Zum Zersägen habe ich eine Laubsäge mit ganz feinem Metall-Sägeblatt verwendet. Dieses neigt zum Kleben am Kunststoff (ist wohl Polycarbonat), der dann leicht bricht. Abhilfe brachte eine in den Schraubstock eingespannte Druckluftpistole zur ständigen Kühlung des Werkstücks (und ein Baumwollhandschuh, damit die Hand, die das Werkstück hält, nicht so kalt wird).

Die Sägekanten sind immer etwas rauh, streuen also das Licht und erscheinen später als heller Rand im Display. Abhilfe brachte ein wenig Nagellack (natürlich klar). Auf der den LEDs gegenüberliegenden Seite habe ich wie beim Notebookdisplay vorgefunden Silberfolie aufgeklebt.

9 SMD-Leds (LW Y1SG, alle Bauteile von Reichelt) habe ich an der linken Seite plaziert. Damit diese Seite nicht zu hell erscheint, ragt der Lichtleiter hier 1 cm aus dem Display heraus und wird oben von schwarzer Pappe abgedeckt.
Die silberne Reflexfolie ließ sich dermaßen leicht vom Display abziehen, dass eine Hintergrundbeleuchtung geradezu vorbereitet erschien. Die schwarzen Plastikträger rechts und links habe ich ersatzlos entfernt, die Metallabdeckung auf einer Seite so weit gekürzt, das der neue Lichtleiter dort untergeschoben werden kann.

Weiße Hintergrundfolie und die Streufolien habe ich wie im Original Notebook-Display vorgefunden wieder eingebaut. Dabei auf Reihenfolge und Richtung achten.

Die Spannung habe ich direkt vom ISDN-Bus abgegriffen. Dort liegen 40V an, durch die Diode ist auch gleich dafür gesorgt, das die Beleuchtung im Notbetrieb dunkel bleibt (dann ist die Polarität der Versorgungsspannung umgekehrt). Mit 4,7 kOhm Vorwiderstand verbraucht die Beleuchtung max. etwa 160mW, was selbst zusammen mit den 650mW (bei Anrufbeantworterbetrieb) den zulässigen Rahmen nicht sprengt.

Zunächst hatte ich an Dauerbeleuchtung gedacht und deswegen ein Poti zur Helligkeitsregerung mit Eingebaut. Später war mir das aber doch zu unpraktisch und ich habe noch eine automatische Abschaltung ersonnen.

Eine hinreichend lange Analyse mit einem Oszilloskop brachte an den Tag, das die Zeilen des Display nacheinander mit stets konstantem Pegel angesteuert werden, die Spalten jedoch, je nach darzustellender Information, Spannungsspitzen haben oder eben nicht. Eine weitere hinreichend lange Nachdenkpause später hatte ich auch vier Spalten ausgemacht, die im Ruhezustand des Telefons vollständig dunkel sind, bei Benutzung aber ziemlich sicher (mindestens eine davon) mindestens ein schwarzes Pixel aufweisen. Da ein LCD praktisch spannungsgesteuert ist, musste also ein MOSFET her (IRLD 120), Schaltung siehe Bild.

Gerne wollte ich auch, dass alle Displays leuchten, wenn eine externe Leitung belegt ist (man will schließlich wissen, wenn jemand im Haus telefoniert. Ja, ich habe eine Teenie-Tochter). Die Symbole werden wie Spalten in der aller letzten Reihe behandelt. Leider lieget das 1. Symbol vom S0-Bus Status in einer der Spalten, in denen auch das Datum angezeigt wird, ist also die die Beleuchtungssteuerung unbrauchbar. Da ich nur 1 ext. und 2 int. S0-Busse habe, benutze ich nun die Symbole 2-4 und siehe da, Symbol 2 liegt auf Spalte 56 und 57.

Ich habe auch gleich die vier gleichroten Anzeige-LEDs gegen OSRAM TOPLEDs in verschiedenen Farben ausgetauscht, aber das ist natürlich Geschmackssache.

So nun allen viel Glück und vor allem Spaß bei eigenen Umbauten. Noch einmal vielen Dank für alle Anregungen hier um Forum. Wenn ihr bei Eurer Displaybeleuchtung weitere Verbesserungsvorschläge habt, lasst uns alle in diesem Forum daran teilhaben.

Es folgen ein paar Fotos:
  
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Re: P4 mit Beleuchtung, so hab ich das gelöst
Antwort #4 - 18.02.2011 um 22:05:58
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Saubere Arbeit - vielen Dank. Dagegen ist ja meine Lösung wie ein Griff ins Klo    Lippen versiegelt

Ich werde mal die Augen offen halten und schauen, ob mir mal ein defektes Display mit 2mm-Streulichtträger über den Weg läuft...
  

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